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Interview mit Christian FELTES
Coordinateur technique Études des structures, Simon-Christiansen & Associés
Die erste Vision ist die des Architekten. Er ist es, der beim Entwurf gleichzeitig die Funk-tionalität eines solchen Gebäudes, seinen ästhetischen Aspekt und natürlich seine Langlebigkeit berücksichtigt. Dann bringen wir als Ingenieure unsere Ideen und Lösun¬gen ein, damit das Gebäude funktioniert und sicher ist.
Zunächst haben wir mit unserem Partner Géoconseils die Studien für die Erdarbeiten durchgeführt. Dann waren wir für die Tragwerksplanung sowohl des neuen Holzgebäudes als auch der verschiedenen Teile des Umbaus und der Verbindung mit dem bestehenden Gebäude verantwortlich.
Auch zur Gesamtorganisation der Baustelle (Baustellenzufahrt, Kranmontage etc.) haben wir unseren Beitrag geleistet.
Wir haben ein Untergeschoss aus Stahlbeton mit Technikräumen und tragenden Boden-platten entworfen, um die Langlebigkeit und Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten. Die Außenanlagen wurden ebenfalls von uns mit unserem Partner Luxplan geplant und untersucht: Flächen mit unterschied¬lichen Spielbereichen, Zugänglichkeit für Feuerwehr, durchlässige Flächen und ver¬schiedene Nutzungsbereiche. Mit dem Haustechnikbüro haben wir die Anbindung an die verschiedenen Versorgungsnetze de¬finiert und geplant. Schließlich stehen wir in engem Kontakt mit dem Bauherrn und den anderen Fachplanern und Firmen, um bei der Koordination des Projekts mitzuwirken.
Eine Besonderheit, die wir bei der Gestal¬tung der Schule berücksichtigen mussten, war die Flexibilität des Gebäudes, um je¬derzeit eine einfache Umgestaltung zu er¬möglichen. Dafür wurde die Gebäudestruk¬tur mit großen Spannweiten konzipiert, um freie Flächen maximaler Größe bereitzustel¬len. Die Raumaufteilung wurde durch den Einbau von nicht tragenden Trennwänden realisiert. Die verhältnismäßig leicht de¬montierbaren nichttragenden Trennwände zwischen den Räumen ermöglichen so eine spätere Umnutzung des Bestandsgebäu¬des in einem anderen Kontext.
In der gleichen Logik haben wir die tragenden Elemente so dimensioniert und optimiert, dass sie deckengleiche Strukturen aufweisen. Unterzüge oder Balken unter den Decken konnten so vermieden werden, die statisch erforderlichen Tragelemente wurden in der Deckenebene verborgen. Um die großen Spannweiten zu realisieren, haben wir mit Stahlträgern gearbeitet. Die Deckensysteme bestehen aus Kastenelementen, die als Holz-Fertigteile geliefert und eingebaut wurden.
Durch die Wahl der vorgefertigten Deckenelemente in Kastenform wurde die Integration von technischen Installationen in den Decken möglich. Darüber hinaus ist die Untersicht der Elemente als fertige und definitive Oberfläche konzipiert, mit einer hochwertigen Holzoberfläche und einer Lochung zur Verbesserung der Raumakustik.
Der Wunsch des Bauherrn und der Gemeinde Hesperange war es, eine neue Schule aus Holz zu bauen, vorzugsweise mit zertifiziertem Holz aus der Region. Wir haben Holz-Deckenelemente als vorgefertigte „Mehrfachkasten“-Elemente wegen der hohen Tragfähigkeit, der akustischen Eigenschaften und des ästhetisch ansprechenden Erscheinungsbildes gewählt. Gemeinsam mit dem Hersteller haben wir auf das Projekt abgestimmte technische Lösungen insbesondere für die Decken zwischen den Klassenzimmern gefunden. Es wurde mit vorgefertigten Elementen mit einer Spannweite von bis zu 9 Metern gearbeitet. Die Elemente wurden teilweise mit Splitt gefüllt, um den Anforderungen des Schallschutzes zu genügen. Diese wichtigen Details wurden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Architekten, einem externen Akustiker, der ausführenden Firma und uns abgestimmt.
Zu Beginn des Projekts bestand der Wunsch, regionales Holz, wenn möglich aus der Gemeinde Hesperange, zu verwenden. Alle Details in Bezug auf das zu verwendende Holz wurden vorab definiert: Woher stammt das Holz, welches Sägewerk kümmert sich um die Verarbeitung, wie erfolgt die Trocknung des Holzes? Aufgrund der Größe der Bäume aus dem Wald von Hesperingen, konnte das geschnittene Holz nur für die nicht tragenden Trennwände verwendet werden.
Das Holz stammt daher aus dem Wald von Hesperingen, aber auch aus den Wäldern rund um Howald in einer Entfernung von 150 km. Die vorgefertigten Deckenelemente stammen aus der Schweiz.
Der erste Vorteil einer solchen Konstruktion ist die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, also der Schutz von Natur und Umwelt. Die Dauerhaftigkeit einer Holzkonstruktion ist vergleichbar mit der einer Stahlbetonkonstruktion. Die Baugeschwindigkeit ist ein weiterer Vorteil: Viele Elemente warden im Werk vorgefertigt oder vormontiert. Die Montage vor Ort ist sehr schnell und fertige Oberflächen erfordern keine Nachbehandlung. Auch der Rückbau und die Wiederverwendung des Holzes am Ende des Lebenszykluses eines solchen Gebäudes sind ebenfalls zu berücksichtigen.
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